Zum Inhalt springen

Die Märchenstadt: Der russische Flugzeugträger in Europa

Kaja Puto spricht mit Paulina Siegień, Autorin eines Buches über Kaliningrad

Kaja Puto: Obwohl die russische Oblast Kaliningrad mitten in Europa liegt, spielt sie in Büchern und der Medienberichterstattung kaum jemals eine Rolle. Den meisten Europäern sagt das Gebiet herzlich wenig. Du hast darüber ein Buch geschrieben und ihm den Titel gegeben „Miasto bajka“ (Die Märchenstadt).

 Paulina Siegień: Einer der Protagonisten meines Buches bezeichnete Kaliningrad, das frühere Königsberg, als „Märchen“. Kaum hatte er das gesagt, wusste ich schon, dass würde für mich ein Aufhänger sein, denn für die Einwohner ist ihre Stadt genau das, ein Märchen. Und wie in jedem Märchen liegen Wunderdinge und Schrecknisse dicht beieinander. Der wundersame Teil des Märchens ist die schöne Stadt, wie sie sich auf Aufnahmen, Bildern und Fototapeten erhalten hat. Diese schöne Stadt hat von den Vorstellungen der heutigen Kaliningrader dermaßen Besitz ergriffen, dass es ihnen schwerfällt, die Probleme der Stadt zu lösen, in der sie wirklich leben. Die schreckliche Seite wird von Geistern, Dämonen und Geheimnissen beherrscht, die einst anderen Menschen gehörten, welche die Stadt nicht freiwillig verlassen haben. Das ist ein Märchen von einer Vergangenheit, die verschwiegen und über die gelogen wurde, sich jetzt aber wieder bemerkbar macht und manchmal überaus merkwürdige Formen annimmt. Ich hoffe, in meinem Kaliningrader Märchen wird der Leser einen Faden finden, der ihn zu E. T. A. Hoffmann führt, der aus Königsberg stammte, lange in der Stadt lebte und von seinen dortigen Erfahrungen zehrte.

Und Russland mit seiner ganzen Mythologie des Großen Vaterländischen Krieges hat sich diese deutsche Vergangenheit von Königsberg einverleibt?

Ja und nein. Ein Beispiel dafür ist der Dom auf der Kantinsel, eines der wichtigsten Wahrzeichen der Stadt. Die Kaliningrader sind stolz darauf, dass Immanuel Kant in ihrer Stadt geboren wurde und gewirkt hat, doch umso mehr sich die russische Regierung in ihren patriotisch-konservativen Fantasien verkrallt, desto mehr führt es zu öffentlichen Kontroversen, solche Persönlichkeiten zu würdigen. Der vorläufige Höhepunkt dieser Kontroversen war der Farbanschlag auf das Kantdenkmal und ‑mausoleum. Die Täter wurden nie ausfindig gemacht. Doch ist nicht so sehr Kant und seine wechselhafte Rezeptionsgeschichte in Kaliningrad paradox, als vielmehr die Unfähigkeit der UdSSR und Russlands, sich die Stadt symbolisch einzuverleiben. Territorial gesehen, handelte es sich um das einzige Stück von Deutschland, das sich Stalin als Kriegstrophäe selbst abgeschnitten hat. Trotzdem ist es den Russen nicht gelungen, dafür ein überzeugendes Siegesnarrativ zu erfinden. Russland weiß bis heute nicht, was Kaliningrad für es bedeutet, es fürchtet sich immer noch vor der übermächtigen Fremdheit, welche von den Ruinen der deutschen Zivilisation vor Augen geführt wird.

Allerdings ist von diesen deutschen beziehungsweise preußischen Spuren in Kaliningrad selbst nicht mehr allzu viel übrig…

Kaliningrad ist eine überaus merkwürdige Stadt, denn wenn du zum ersten Mal dorthin kommst, hast du den überwältigenden Eindruck, es handle sich um eine stark sowjetisierte Stadt. Überall gibt es diese grauen Hausblöcke, oft stark heruntergekommen, die Stadt ist kaum von anderen russischen Städten zu unterscheiden. Doch wenn du länger dortbleibst und die weniger stark besuchten Winkel der Stadt kennenlernst, findest du heraus, dass trotzdem ein großer Teil des historischen Königsbergs, sein Straßennetz und seine Stadtanlage erhalten geblieben sind. Am besten lässt sich das von oben erkennen, zum Beispiel von einem Aussichtshügel in einem der Parks; es gibt ganze Viertel, die nur niedrig bebaut sind und in denen die Häuser rote Dächer haben. Einige davon sind noch die alten, aus der Vorkriegszeit, einige sind neu. Leider passen die neuen Zutaten nicht immer gut zu dem alten Architekturbestand. In Kaliningrad gibt es keinen Denkmalschutz. Nichtmals in der Theorie, denn es gibt keine Ausbildung oder Studienrichtung, daher auch keine Praxis des Denkmalschutzes. Restaurationen und Umbauten bedeuten hier somit in der Regel den Tod für die historische Bausubstanz.

Das Stadtzentrum wurde dagegen wirklich komplett zerstört, allerdings nicht vorwiegend durch die Rote Armee, wie viele annehmen, sondern durch britische Flächenbombardements. Der Wiederaufbau war für keine der anschließenden Regierungen eine im Ernst anzugehende Aufgabe. Im Zentrum stößt der Besucher bis heute auf gähnende Leerflächen, viele unbebaute Hektar, auf der Kantinsel steht nur der Dom, während sie vor dem Krieg dicht bebaut war, eigentlich eine gesonderte Stadt (Kneiphof). Wo sonst Stadtzentren regelmäßig Orte voller Symbole der sozialen und politischen Ordnung sind und sie ganz besonders bestimmen, wie die Stadt als Ganzes wahrgenommen wird, scheint Kaliningrad etwas Wichtiges zu fehlen.

Auf dem Schutzumschlag deines Buches prangt über der Stadt das Haus der Sowjets – ein unvollendeter Betonklotz moderner brutalistischer Architektur voll mit zerbrochenen Flaschen und Müll. Die Kaliningrader sind dazu geteilter Meinung, aber du hast eine durchaus positive Auffassung von dem Bauwerk…

 Was das angeht, bin ich ausgesprochen subjektiv. Glücklicherweise bietet das Genre der polnischen literarischen Reportage den Spielraum, die Realität ein wenig nach eigenem Geschmack zurechtzubiegen (lacht). Für mich ist das Haus der Sowjets das wichtigste Bauwerk von Kaliningrad, ich meine, ohne es würde Kaliningrad schlicht nicht mehr bestehen. Ich weiß nicht, ob sich die Kaliningrader, die den Bau nicht leiden können und ihn am liebsten aus ihrer Stadt verschwinden lassen würden, darüber im Klaren sind. Vielleicht wird uns da allen noch ein Licht aufgehen, denn das Haus der Sowjets soll abgerissen werden. Das sollte zwar inzwischen schon passiert sein, der Beginn der Abrissarbeiten war auf Februar 2021 gesetzt, aber die Zeiten sind dem nicht gewogen, erst die Pandemie, jetzt der Krieg, daher besteht die Chance, dass für das Vorhaben das Geld fehlt. So steht also das Haus der Sowjets immer noch und dient als Ort, an dem sich die Geschichte der Stadt in fünfzehn Minuten erzählen lässt.

Versuchst du es mal in zwei Absätzen?

 Das Haus der Sowjets steht auf dem Königsberg, das heißt an dem Ort, an dem sich zuerst die prußische Burg Tuvangste befand, die im Jahr 1255 vom Deutschen Ritterorden eingenommen wurde, der anschließend dort seine Burg baute. Nach zahlreichen Umbauten blieb die Burg bis Ende des Zweiten Weltkriegs bestehen, als Ruine sogar bis in die 1960er Jahre. Dann wurden die Ruinen abgeräumt und mit dem Bau des Hauses der Sowjets begonnen, das symbolisieren sollte, dass die UdSSR sich die Stadt vollständig angeeignet hatte. Das Scheitern dieses Projekts ist selbst symbolisch – gar nicht so sehr für Kaliningrad als vielmehr für die gesamte UdSSR.

Diese romantische Geschichte vom unvollendeten Bauwerk ist kennzeichnend für eine Stadt, die seit Kriegsende versuchte, sich aus den Ruinen zu erheben, doch irgendetwas stellte sich immer in den Weg. Meiner Meinung nach würde der Abriss viele traumatisieren, und sei es nur deshalb, weil es sich um den wichtigsten Orientierungspunkt in der Stadt handelt, so in der Art des Fernsehturms nahe dem Alexanderplatz in Berlin. Dabei haben die Kaliningrader schon ein Trauma hinter sich, nämlich den Abriss des Königsschlosses. Es gab den Vorschlag zum Wiederaufbau, doch die Debatte darum kam, typisch für Russland, nicht aus dem Sumpf von Geschäft, Politik und Korruption heraus. So wurde das nicht umgesetzt, wie überhaupt vieles in Kaliningrad nur in der Vorstellung geschieht.

Die Oblast Kaliningrad gehört zu Russland, ist aber eine Exklave. Schlägt sich diese geographische Absonderung in der Identität der Einwohner nieder?

Die Kaliningrader Identität hat ihre Wurzeln in der russisch-sowjetischen Vergangenheit, doch ist sie in der Tat etwas andersartig. Darüber wird viel debattiert, aber das ist keine leichte Debatte, denn das Thema ist hochpolitisch und kontrovers. Meiner Meinung nach ist der beste Beweis für eine gesonderte Kaliningrader Identität, dass in der jüngsten Zeit die Einwohner die Zuwanderung aus anderen Teilen Russlands gar nicht mehr gerne sehen. Die Neuankömmlinge werden als Fremde betrachtet, obwohl doch die ganze Einwohnerschaft der Oblast aus Migranten besteht, die erst nach 1945 die deutsche Bevölkerung des Gebiets ersetzt haben. Noch dazu mögen die Kaliningrader manchmal damit prahlen, keine gewöhnlichen Russen zu sein: Nur das damit nicht gemeint sind, sie seien nun für Demokratie, sondern ein Gefühl der geographischen Abgeschiedenheit, genauer die damit verbundene Chance, die für die gesamte russische Mittelschicht typischen Vorstellungen eher zu verwirklichen.

Das heißt was?

Das heißt, nach Europa reisen zu können. Vorher, vor Covid und Krieg, der auf unbestimmte Zeit die Region erneut isoliert, fuhren die Kaliningrader nach Polen, Berlin und Prag, nutzten die Angebote europäischer Billigfluglinien. Das war für sie preiswert und problemlos zu machen, besonders vor dem Wertverfall des Rubels 2014. Wer sich Rom oder Paris nicht zu leisten vermochte, konnte immer noch zu einem der vielen Märkte mit europäischen Waren fahren, die sich auf der polnischen Seite ansiedelten, oder sie konnten ihr Kind zum Studium nach Danzig schicken. Das ließ viele Kaliningrader sich selbst als Europäer sehen und machte Russen aus anderen Landesteilen neidisch. Das war auch ein wichtiges Motiv, um aus „Großrussland“, wie die Kaliningrader sagen, in die Oblast Kaliningrad überzusiedeln: Bist du erst einmal dort, fällt die weitere Emigration in den Westen leichter.

Lässt sich also sagen, Kaliningrad sei ein stärker europäisierter Teil Russlands?

Gewissermaßen ja, auch wenn dabei sicher der Lebensstil im Vordergrund steht. Doch ist die Geschichte von Kaliningrad schon eine sehr europäische: Eine Stadt, die im 20. Jahrhundert zerstört und ihrer Wahrzeichen beraubt wurde, die Zwangsumsiedlungen erlebte und zwei Totalitarismen überstand. Nur stellt sich die Frage, ob es sinnvoll ist zu fragen, inwieweit Kaliningrad europäisch ist; denn zuerst einmal wäre die schwierige Frage zu beantworten, ob Russland selbst zu Europa gehört. Bis unlängst konnten ganze Bände dazu geschrieben werden, doch jetzt erscheint die Antwort ganz einfach. Die Wege Russlands und Europas haben sich an dem Tag endgültig getrennt, da Russland die Ukraine angriff. Die Oblast Kaliningrad verfügt über keine regionale Autonomie, daher wird sie von Russland mitgezogen. Das ist politisch und geographisch ein Knoten, der sich nicht auffädeln lässt, denn enge Kooperation und Handel mit den Nachbarn wären im Interesse der Region. Dagegen war immer im Interesse Moskaus, diese von den nachbarlichen und europäischen Einflüssen zu isolieren; und von dort aus wird über Kaliningrad entschieden.

Und wie sehen die Kaliningrader selbst das „große Russland“?

„Großrussland“ oder die „angestammte Ordnung“, wie die Leute in Kaliningrad auch sagen, während sie sich selbst als Insel sehen. Ich denke, die heutigen Kaliningrader wussten bisher wenig von Russland und lernen erst jetzt mehr darüber. Mit Beginn der Pandemie wurde die Grenze geschlossen, und den Russen wurde es von Gesetz wegen sehr schwer gemacht, das Land zu verlassen. Der Krieg wird das sicher nicht vereinfachen. Seit Pandemiebeginn beobachte ich Kaliningrad wie durch eine Scheibe, ich sehe, dass viele meiner Bekannten mangels Alternative gerade nach Russland reisen. Ich würde selbst gern wissen, was sie dort erfahren haben, denn bislang hatte ich den Eindruck, dass sie über Russland sagen, was sie in der Schule oder den Medien gehört haben, ohne damit eigene Erfahrung zu haben. Beispielsweise brachten sie es fertig zu behaupten, Kaliningrad sei die fortschrittlichste russische Stadt. Das konnte ihnen nur deshalb so vorkommen, weil sie nie in anderen russischen Städten waren und sich eher nach Westen orientierten.

Die Zeit der Normalisierung des Grenzverkehrs nach der Pandemie ist nie gekommen, stattdessen begann der Krieg. Wenn wir von der Isolierung Russlands sprachen, dann wird Kaliningrad doppelt isoliert sein und gewissermaßen dazu verurteilt, engere Kontakte mit dem Rest des Landes herzustellen. Ich weiß nicht, wie die Kaliningrader diese Isolation auf lange Sicht ertragen werden, die zwei Covid-Jahre verliefen ziemlich ruhig. Aber wenigstens gab es noch eine Perspektive und die Ansicht, die Pandemie könne ja nicht ewig dauern. Also würde die Zeit schließlich zurückkommen, da man frei durch Europa würde reisen können.

So war es aber erst seit dem Fall der UdSSR, vorher war die Oblast Kaliningrad ein hermetisch geschlossenes Militärgebiet. Man brauchte einen Passierschein, um dort überhaupt hineinzukommen.

Aus europäischer Sicht einschließlich der Satelliten der UdSSR ja, aber weniger aus Sicht der übrigen Sowjetrepubliken einschließlich des benachbarten Litauen, mit dem die Oblast Kaliningrad ganz gut integriert war. Die neue geopolitische Lage brachte ihnen also eine Öffnung nach Westen, aber auch eine Trennung von den unmittelbaren Nachbarn. Kaliningrad ist auf Litauen mit Blick auf den Transit von Menschen und Waren nach Russland angewiesen, hat aber Probleme, gutnachbarschaftliche Beziehungen aufzubauen. Polen war dagegen immer ein fremdes Land, ein Land hinter der Grenze, die in sowjetischer Richtung sehr schwer zu überqueren war. Gegen Litauen besteht in der Oblast ein postsowjetisches Ressentiment, ein Gefühl, dass etwas fortgenommen wurde, dass dieses Litauen, das schließlich uns, den Russen gehörte, jetzt von uns irgendwelche Papiere will, Transitvisa, das uns unserer Symbole weggenommen hat, zum Beispiel seit 2014 das St.-Georg-Band, das zum Symbol des Donbaskriegs wurde oder überhaupt des „russischen Friedens“. Das imperiale Bewusstsein ist selbst an den Peripherien sehr lebendig, wobei es andererseits der Überzeugung der Kaliningrader keinen Abbruch tut, selbst zu Europa zu gehören.

Und wie hat sich das Verhältnis zwischen Kaliningrad und Polen entwickelt?

Polen wurde nach 1991 für Kaliningrad zum Fenster nach Europa, obwohl die Koexistenz mit dem südlichen Nachbarn immer eine Funktion der internationalen Lage war. Bereits vor dem Krieg bestanden praktisch keine polnisch-russischen Kontakte, es herrschte auf beide Seiten tiefe Feindseligkeit. Vorher hatte es Phasen der Annäherung und Sympathiewerbung gegeben, es wurden sogar Institutionen für den polnisch-russischen Dialog eingerichtet, es wurden Verträge über Städtepartnerschaften und grenznahe Zusammenarbeit geschlossen. Auch der grenznahe Schmuggel blühte, der in den 1990er Jahren von der Mafia kontrolliert wurde. Daher assoziieren die meisten Polen Kaliningrad mit dem für die Transformationszeit in der Region typischen Gefühl: mit sozialem Niedergang, Armut und Bandenkriegen. Das ist noch so ein Schreckenselement des Kaliningrader Märchens, symbolisiert von dem halbzerfallenen, von Rost zersetzten Hafen.

Jetzt ist der wichtigste Aspekt des Kaliningrad-Märchens: die waffenstarrende Stadt.

In besseren Zeiten sollte Kaliningrad eine Brücke zwischen Russland und der Europäischen Union bilden, doch als die Zeiten schlechter wurden, kehrte es auf die eingefahrenen Gleise zurück und ist wieder der russische Flugzeugträger in Europa. Die militärstrategische Funktion der Oblast Kaliningrad als russische Exklave in der Europäischen Union überdeckt jetzt alle anderen Kontexte. Die Binnenlage in der Region ist seit Beginn des Kriegs sehr angespannt, die Behörden ermutigen zur Denunziation, es gibt eine Hetzjagd auf Menschen, die öffentlich den Krieg kritisieren. Was an dem Märchen wunderbar und magisch war, ist nur noch schwer auszumachen.

Vor Covid warst du regelmäßig in Kaliningrad, unter anderem als Korrespondentin der Danziger „Gazeta Wyborcza“; jetzt ist das schwierig geworden. Vermisst du das Märchen?

Einerseits vermisse ich die Stadt und meine Freunde sehr, die Besuche in Kaliningrad gehörten einfach zu meinem Leben. Aber wie so viele Menschen, die verschiedentlich mit Russland zu tun haben, spüre ich, dass sich am 24. Februar 2022 etwas unumkehrbar verändert hat, und selbst nostalgische Erinnerungen sind jetzt nicht mehr ganz unschuldig. Einen Augenblick lang dachte ich sogar, dass ich ganz bestimmt nie wieder nach Russland fahren werde. Jetzt bin ich mir dessen nicht mehr so sicher, denn die Geschichte wird nicht auf der Stelle treten, Russland wird immer ein Land bleiben, das man aufmerksam im Blick halten muss. Aber jetzt wünsche ich mir wie alle nur eines, nämlich dass der Krieg so schnell wie möglich zu Ende ist und die Ukraine daraus als unbezweifelbarer Sieger hervorgeht. Russland ist jetzt für mich zweitrangig, und Kaliningrad versetzt mir einen schmerzhaften Stich ins Herz.

Aus dem Polnischen von Andreas R. Hofmann


Paulina Siegień, Ethnographin und Russistin, beruflich als Journalistin und Übersetzerin tätig. Sie arbeitet für die „Krytyka Polityczna“ (Politische Kritik) und das Osteuropa-Kollegium. Einige Jahre schrieb sie für die „Gazeta Wyborcza“ über Kaliningrad und die Oblast Kaliningrad. Buchveröffentlichung: „Miasto bajka. Wiele historii Kaliningradu“ (Märchenstadt. Die vielen Geschichten von Kaliningrad, Wołowiec: Wydawnictwo Czarne, 2021).

 

 


Kaja Puto, Publizistin und Redakteurin, spezialisiert sich auf die Themenbereiche Osteuropa und Migration. Sie schreibt u.a. für die Zeitschrift “Krytyka Polityczna” und für n-ost – The Network for Reporting on Eastern Europe.

 

 

 

 

 

Gespräch

Gespräch

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Symbol News-Alert

Bleiben Sie informiert!

Mit dem kostenlosen Bestellen unseres Newsletters willigen Sie in unsere Datenschutzerklärung ein. Sie können sich jederzeit austragen.