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Die „Wahrheit“ eines Historikers ist eine andere als die „Wahrheit“ eines Politikers

Aurimas traf ich in Nida beim Internationalen Thomas-Mann-Festival. Das Festival findet stets im Hochsommer statt, in dieser idyllischen Ortschaft, gelegen im litauischen Teil der Kurischen Nehrung, nur wenige Kilometer von der Grenze zur Kaliningrader Oblast entfernt.

Das Gespräch mit Aurimas über die Geschichte führte ich auf der Terrasse des Sommerhauses des großen Nobelpreisträgers im Schatten der Kiefern, in der wohltuenden Stille um uns herum. Wir genossen das „italienische Panorama“ mit der Bucht unter uns. Im Sommerhaus befindet sich heute ein Museum des Schriftstellers; während des Festivals werden hier zahlreiche Lesungen, Diskussionen und Treffen mit dem Publikum veranstaltet. In unserem Gespräch geht es natürlich um die Geschichte Litauens, doch in Wahrheit über unseren Umgang mit jeder beliebigen Geschichte. Weshalb wird sie so oft zum Werkzeug in Händen von Politikern, weswegen sie sich im öffentlichen Bewusstsein als einfach-verallgemeinerndes Schema einprägt, warum und wie sich unsere Sicht auf die Geschichte verändert und unter welchem Einfluss. Zudem sprachen wir darüber, wie man jene historischen Gestalten bewerten sollte, die nicht eindeutig zu bewerten sind. Und wieso es besser ist, Blumen auf zentralen Plätzen der Hauptstädte zu pflanzen und Raum für Kinderspiele zu schaffen statt dort Denkmäler aufzustellen, solange die Gesellschaft gewisse politische Diskussionen noch nicht abgeschlossen hat.

 

Nikodem Szczygłowski: Der Spruch „Die Geschichte tendiert dazu, sich zu wiederholen“ ist allgemein bekannt. Angesichts dessen, was gegenwärtig in der Welt passiert, erinnern wir uns an die Erfahrungen aus den 1930er Jahren. Kann sich die Geschichte wirklich wiederholen?

Aurimas Švedas: Auf diese sehr interessante und schwierige Frage könnte man mit ja und nein antworten. Selbstverständlich neigen wir, wegen des Umbaus der Russischen Föderation in einen totalitären Staat sowie des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine und die westliche Zivilisation (EU und NATO) unbewusst dazu, nach Ähnlichkeiten mit der Lage in Europa vor dem Zweiten Weltkrieg zu suchen. Einerseits können wir beteuern, wir stecken seit dem 24. Februar 2022 in einem anhaltenden, qualvoll langsamen, dennoch beängstigenden Drama, das an das Jahr 1938 erinnert. Andererseits können wir nicht behaupten, vor unseren Augen findet eine Sicherheitskrise statt, die der damaligen gleicht. Um dies zu stützen, kann man ein Beispiel anführen: Das Drama unserer Region, welche sich in „Bloodlands“ verwandelte (um den amerikanischen Historiker Timothy Snyder zu zitieren), wurde in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts von Moskau und Berlin gemeinsam vollbracht. Heute ist die Lage anders.

Anfang Oktober 2023 erklärte der deutsche Botschafter in Litauen während der Feierlichkeiten zum Tag der deutschen Einheit im Rathaus von Vilnius, Deutschland beteilige sich am Wohlstand und der Sicherheit in der Region und in Litauen. Dieses Statement macht uns bewusst, wie grundlegend die geopolitischen Veränderungen sind; damit verbietet es sich, allzu leichtfertige historische Analogien zu verwenden.

Auf der anderen Seite sind die Erfahrungen unserer Großeltern und Eltern angesichts des wachsenden Bösen für uns ein ersichtlicher Grund dafür, um über die Lektionen der Geschichte nachzudenken. Ich nenne hier nur einige von ihnen. Die erste Lektion besagt, unsere Generation wird wahrscheinlich in sehr dunklen Zeiten leben müssen und wird vor enorme Herausforderungen gestellt. Zu verstehen, wie und warum es dazu gekommen ist, ist meist ein Lichtblick in der Dunkelheit. Die zweite Lektion heißt historische Erfahrung, von der ich sprach. Sie deutet an, wir könnten diesen vor uns stehenden Herausforderungen gerecht werden, weil auch unsere Großeltern und Eltern das zu ihrer Zeit geschafft haben. Die dritte Lektion lässt erkennen: Wenn wir über die Geschichte des 20. Jahrhunderts und die damals lebenden Menschen nachdenken, dann sollten wir uns jene schwierige Frage stellen: „Was würde ich in einer solchen Situation machen?“ Diese Überlegungen sind das beste Gegengift gegen die Geschichte, welche, wie uns scheint, bereit ist, zurückzukommen, um wie ein Tornado alles zu vernichten und zu zerstören, was sie auf ihrem Weg findet.

Die Politiker lieben es, viel über Geschichte zu erzählen, ohne über ausreichend historisches Wissen zu verfügen; sie zielen damit auf die Hervorhebung einiger Symbole ab, die für sie zum jeweiligen Zeitpunkt wichtig sind. Welche Rolle spielt heute die Wahrnehmung der Geschichte in der litauischen Gesellschaft?

Eine der wichtigsten Bindungen innerhalb einer Gesellschaft sind die Erzählungen über die gemeinsamen Geschichtserfahrungen, ihre Bedeutung und ihren Wert für unser Leben. Daher sollte es nicht wundern, warum in Litauen, in der litauischen Gesellschaft unentwegt Debatten über die Geschichte stattfinden. Da sie die Bewertung gewisser historischer Ereignisse, Prozesse, Erscheinungen und Gestalten betreffen, sind die Debatten oft sehr hitzig; dabei versuchen Politiker, Intellektuelle und verschiedene Gruppen, die für ein unterschiedliches soziales Gedächtnis stehen, sich gegeneinander auszuspielen. Andersrum gesehen können solche Diskussionen als ein demokratischer Prozess der Bildung von Geschichtskultur in der litauischen Gesellschaft betrachtet werden. Währenddessen werden verschiedene Sichtweisen besprochen und in Einklang gebracht. Natürlich sind derartige Diskussionen nicht einfach, jedoch wurde bis heute kein anderes Vorgehen außer eines Dialogs gefunden, um unterschiedliche Ansichten zu vereinen.

Geschichte wird zu verschiedenen Zwecken in der Politik, im Handel, in der Kulturdiplomatie, der Wissenschaft, der Kunst und Identitätsbildung benutzt, was den Hergang solcher Gespräche und die Konsensbildung verkompliziert. Diejenigen, welche sich an der Debatte über die Bedeutung von Geschichte für unser Leben beteiligen, überlegen meistens nicht, dass die „Wahrheit“ eines Historikers sich grundlegend von der „Wahrheit“ eines Politikers unterscheiden kann. Allerdings ist diese Überlegung unbedingt notwendig, wenn wir versuchen sollten, uns gegenseitig zu verstehen und zu einem Konsens zu gelangen.

Welche Änderungen im Umgang mit der gemeinsamen Geschichte im Bezug auf Polen sind in Litauen in den letzten drei Jahrzehnten zu beobachten? Ist die von Adolfas Šapoka in der Zwischenkriegszeit geschaffene Vision vom Großfürstentum Litauen und dessen Entwicklung nach der Lubliner Union schlussendlich einem Konzept gewichen, das Ende des 20. Jahrhunderts von Edvardas Gudavičius und Alfredas Bumblauskas verfasst wurde?

In der litauischen Gesellschaft existiert immer noch das Bild eines ehemaligen litauischen Staates und seiner Entwicklung unter dem Einfluss der Union von Krewo und der Union von Lublin sowie der polnisch-litauischen Beziehungen im gemeinsamen Staat und der Polonisierung der litauischen politischen Eliten. Dazu kommt die Vorstellung vom Schicksal des Großfürstentums Litauen, die durch Texte des Dichters Maironis und die Zusammenfassung des Historikers Adolfas Šapoka geprägt wurde.

Der Historiker Edvardas Gudavičius schuf eine fortwährend populäre Darstellung der litauischen Geschichte, die von Alfredas Bumblauskas weiterentwickelt und verbreitet wurde. Diese sieht die Geschichte Litauens als einen tausendjährigen Prozess der Suche nach Verbindungen zur europäischen Zivilisation und der schrittweisen Europäisierung des Staates. Die Darstellung kann der litauischen Gesellschaft des 21. Jahrhunderts wesentlich helfen, Antworten auf ihre existenziellen Fragen zu finden. In der von beiden Historikern entwickelten historischen Narration erscheint Polen als ein Partner des damaligen litauischen Staates, der jetzt Litauen geholfen hat, in die Europäische Union aufgenommen zu werden, und es die wichtigsten Grundlagen des Lebens in Europa lehrte.

In der polnischen Historiografie, vor allem in der Geschichtsdidaktik wurde der gemeinsame polnisch-litauische Staat lange Zeit fast ausschließlich aus dem polnischen Blickwinkel betrachtet, lediglich als eine Form der polnischen Staatlichkeit. In Folge dieser Art des Geschichtsunterrichts vertritt ein Großteil der polnischen Gesellschaft bis heute eine ähnliche Anschauung. Was meinst Du – ist ein gemeinsames Konzept für die Geschichte Polens und Litauens bezogen auf die Zeit ab der Vereinbarung in Krewo bis 1795 möglich?

Wir sehen eine Kluft zwischen einerseits den Büchern der oben genannten Professoren oder ihrer jungen Doktoranten, die festgelegte historiografische Stereotype durchbrechen und andererseits denjenigen Büchern, welche in litauischen Schulen verwendet werden. In vielen Fällen scheint es nämlich so, als ob die meisten Herausforderungen, mit denen die Geschichtslehrkräfte in Litauen zu kämpfen haben, nichts anderes sind als einzig und allein ihre eigenen Probleme. Deswegen gibt es eine Kluft zwischen den Narrativen in der Schule und der akademischen Gemeinschaft, also in der Gruppe der jungen Historiker auf den Universitäten. Sie sind zu Recht der Ansicht, es werde eine neue Sicht auf das Lehrprogramm für Geschichte gebraucht. Änderungen bei Themenauswahl, mehr Abwechslung im Unterricht und größere Vielfalt müssen eingebracht werden, damit Fantasie und Empathie bei jungen Menschen gefördert werden können. Dies sind aber nur die ersten Schritte, ich weiß selbst nicht, wohin uns das führt. Wenn ich eindeutig auf Deine Frage antworten sollte, würde ich sagen, einen gemeinsamen Text zu verfassen ist fast unmöglich und ich weiß nicht, ob dies überhaupt einen Sinn hätte. Die Bemühungen der Experten für Geschichtsdidaktik könnten sowohl als gelungen als auch weniger gelungen beurteilt werden, dennoch hat es meines Erachtens wenig Sinn, ein gemeinsames Schulbuch für Geschichte zu schreiben. Mir scheint, auf diese Weise könnte ein Werk entstehen, das aufgrund seiner besonderen politischen Korrektheit und gleichzeitig seiner Behutsamkeit uns nicht erlauben würde zu verstehen, was europäische Identität bedeutet, welche die wichtigsten Wendepunkte in der Geschichte Europas sind, ob wir über so was wie europäische Zivilisation sprechen können und wenn doch, was ihre grundlegenden Ideen und Werte sind. Ich bind tief davon überzeugt, dass es litauischen und polnischen Historikern möglich wäre, ein Schulbuch zu schreiben, das auf komplexe Weise einige Ansätze zu bestimmten Themen darlegen könnte, zu denen wir uns vielleicht nicht einig sind oder unterschiedliche Ansichten haben. Lohnenswert wäre darüber zu sprechen, warum unsere Auffassungen so unterschiedlich sind. Was führt zu solchen Unterschieden? Darüber hinaus glaube ich, ein solches Schulbuch würde von großer Bedeutung nicht nur für Litauer, sondern genauso für Polen sein. Es würde uns gestatten, uns gegenseitig besser kennenzulernen, statt politisch korrektes Gespräch und Kompromiss um des Kompromisses willen zu simulieren. Zudem wäre ein Versuch, gemeinsam eine kontrafaktische Geschichte zu verfassen von hohem Wert. Übrigens weiß ich, dass die herausragendsten polnischen Historiker eine solche Geschichte Polens geschaffen haben. Und logischerweise bin ich der Meinung, sowohl Litauer als auch Polen könnten gemeinsam folgende Fragen stellen: Was würde passieren, wenn die Union von Krewo nicht geschlossen worden wäre? Was wäre, wenn die Jagiellonen-Dynastie nicht über den polnische-litauischen Staat geherrscht hätte? Welchen Verlauf hätte die Geschichte genommen, wenn es die Union von Lublin nicht gegeben hätte? Dank unseren gemeinsamen Bemühungen würden wir Antworten finden, die bedeutsam für unsere beiden Gesellschaften wären, davon bin ich überzeugt. Gleichzeitig könnten diese Antworten dazu ermutigen, unsere gemeinsame Geschichte wieder zu mögen und zu schätzen.

Wir beide nehmen teil an dem Thomas-Mann-Festival und sprechen miteinander an einem Ort, der zum historischen Preußisch-Litauen (Klein-Litau) gehört. Wird Deiner Meinung nach der Beitrag der litauischen Lutheraner, Bewohner von Preußisch-Litauen, zur Entwicklung und Bewahrung der litauischen Sprache als gemeinsame literarische Sprache im heutigen Litauen ausreichend verstanden und geschätzt?

Nicht ganz. In der litauischen Historiografie wie in der Publizistik gibt es gewisse Symbole, die für die litauische Identität sehr wichtig sind und die mit Preußisch-Litauen in Verbindung gebracht werden. Zum Beispiel wird Herkus Mantas, der Anführer des preußischen Aufstands (1260–1274), als „unser“ Held angesehen, weil er den Überfall des Deutschen Ordens in Litauen aufgehalten hat. Martynas Mažvydas gilt als Wegbereiter des litauischen Schrifttums und Kristijonas Donelaitis als Begründer der litauischen Literatur. Ähnliche Beispiele gibt es viele mehr. Der Dichter und Dramatiker Gintaras Grajauskas erklärte einmal in diesem Zusammenhang: „Wenigstens einmal hat Preußisch-Litauen das große Litauen vor dem Untergang gerettet.“ Und trotzdem, aus meiner Sicht interessieren wir uns weiterhin zu wenig für die Geschichte Preußisch-Litauens, wodurch wir die Eigenart dieser Region und zugleich die Bedeutung der Menschen, die hier lebten und arbeiteten, nicht angemessen verstehen.

Welche sind die Hauptursachen dafür?

In der litauischen historischen Narration der Zwischenkriegszeit wurde Preußisch-Litauen (insbesondere die Region Klaipėda, dt. Memel) als von Deutschen und germanisierten Westbalten kolonialisiertes Gebiet betrachtet (die Litauer hielten sich für „rechtmäßige Erben“ der preußischen und kurländischen Gebiete). In der Zwischenkriegszeit sollte ein durchschnittlicher Litauer keine Zweifel an der litauischen Zugehörigkeit der Region Klaipėda (und teilweise Preußisch-Litauen) haben, sowie daran, dass gerade die „Ankömmlinge“ das Litauertum vorher zerstört haben.

Überwiegend in der Sowjetzeit wurde Intoleranz gegenüber jeglicher Ausformung des „Deutschtums“ vermittelt und war ein starker Faktor, der die Bemühungen erschwerte, eine gewissenhaftere Forschung an der ostpreußischen Vergangenheit Preußisch-Litauens und an seinem Untergang zu betreiben. Aufgrund dessen wurde Preußisch-Litauen vor allem und manchmal sogar ausschließlich unter dem Gesichtspunkt der Suche nach und der Pflege von der litauischen nationalen Identität besehen.

In den Sowjetzeiten hat sich noch ein anderes Bild verstetigt: Preußisch-Litauen war die „Wiege“ vieler litauischer kultureller Phänomene (vornehmlich jener, die mit dem litauischen Schrifttum verbunden waren).

Im 21. Jahrhundert werden die litauischen historischen Narrative nach wie vor von Bildern beherrscht, welche Preußisch-Litauen als eine Region verstehen, deren Vergangenheit vorrangig mit den Litauern assoziiert wird, wo deutsche und litauische Kultur aneinandergerieten, und die Region „durch das Schwert der Ordensritter zerteilt“ wurde. Solche Vorstellungen erschweren das Verständnis für das intellektuelle Milieu und die Identität der hier lebenden und wirkenden Menschen; sie beeinträchtigen das Bewusstsein für die Bedeutung ihres Wirkens für ihre Zeitgenossen und für den Einfluss ihrer Arbeit auf unsere Gegenwart.

Daher bin ich nicht verwundert über die provokative Frage eines litauischen Kulturhistorikers, ob Kristijonas Donelaitis, einer der Autoren der litauischen Literatur, im 21. Jahrhundert das Schicksal Dantes ereilen könnte, denn Dantes „Göttliche Komödie“ wurde von allen verehrt, doch von keinem gelesen.

Im Zentrum von Klaipėda steht ein Denkmal für die Einbindung der Region Klaipėda an Litauen, wo folgender Satz eingemeißelt wurde: „Wir sind eine Nation, ein Land, ein Litauen“. Dabei sind Fakten bekannt, die zeigen, dass die Akkulturation der autonomen Region Klaipėda in Litauen (darunter der einheimischen Litauer, nicht nur Deutscher) insgesamt als Niederlage bewertet werden kann. Warum ist das passiert?

Die Suche nach einer Antwort sollte in der Geschichte beginnen. Die Litauer konnten im Verlauf ihrer Geschichte keine Seefahrernation werden. Vor Jahrhunderten versuchten die Litauer nicht einmal, das Schloss und den Hafen in Klaipėda zu erobern, geschweige denn zu behalten. Damals waren die Interessen der litauischen Elite anderweitig gerichtet.

In der Zwischenkriegszeit bekam die Litauische Republik endlich die Möglichkeit, ihre eigene Seepolitik zu betreiben, und als Klaipėda 1923 an Litauen eingegliedert wurde (dargestellt als „Befreiung aus der Gefangenschaft“), begann die litauische politische Elite langsam ein Zukunftsbild dessen zu entwickeln, was man mit einer Hafenstadt alles anstellen kann, durch die der Weg zum Meer offen stehen könnte und wie man aus Klaipėda einen integralen Teil des litauischen Staates machen könnte. Stets kam die Idee zurück, die Arbeit an der Schaffung eines gemeinsamen kulturellen Gedächtnisses von Preußisch-Litauen (Klein-Litau) und Groß-Litauen (Großfürstentum Litauen) weiterzuführen. Obschon diese Aufgabe nicht sehr weit auf der Prioritätenlist stand. Es ist jedoch klar: Für eine gelungene Integration mangelte es damals an regionalen Kenntnissen, Fähigkeiten, Ressourcen und Zeit.

 


Dr. Aurimas Švedas (1974) – litauischer Kulturhistoriker; seine Forschungsschwerpunkte sind Geschichte der Geschichtsschreibung, Oral History, kulturelles und kommunikatives Gedächtnis, Theorie der Geschichte sowie Kulturgeschichte der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. 2006 verteidigte er seine Doktorarbeit „Litauische Geschichtsschreibung in der Sowjetzeit: Der offizielle Diskurs und seine Alternativen (1944–1985)“ an der Universität Vilnius. Švedas ist Gründer, Leiter und Gestalter verschiedener Forschungsprojekte sowie Projekte zur Kulturvermittlung; er produziert Fernseh- und Radiosendungen und schreibt regelmäßig für die Kulturzeitschrift „Literatūra ir menas“. Derzeit ist er Direktor des Instituts für Geschichte Litauens (Lietuvos Istorijos Institutas).

Nikodem SzczygłowskiNikodem Szczygłowski

Publizist, Übersetzer (Slowenisch, Litauisch), Experte für slowenische Kultur, Gewinner des Preises für herausragende journalistische Leistungen des Kulturministeriums der Republik Litauen (2020), Autor zahlreicher Veröffentlichungen zu mitteleuropäischen Themen.

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