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Berliner Perspektiven: Miron Białoszewski

Berliner Perspektiven: Miron Białoszewski

“Wenn er in Paris oder New York gelebt hätte, hätte niemand gefragt, mit wem er schlief, wann er aufstand und wie er sich anzog. Er lebte aber im sozialistischen Warschau. Seit seinem Rausschmiss aus der Redaktion von “Świat Młodych” (Junge Welt) im Jahr 1951 war er nirgendwo mehr tätig. Er darbte bis 1956 und konnte sich manchmal nur eine Portion Reis in einer Milchbar leisten. Doch dann brach sein Schreiben aus. Er fand endlich seine Sprache, seinen eigenen Weg. Das war eine der glücklichsten Perioden seines Lebens.

 

Nach dem Erfolg von „Erinnerungen aus dem Warschauer Aufstand“ 1970 hatte er zum ersten Mal in seinem Leben Geld, das er hauptsächlich für Schallplatten und teure Geschenke ausgab. In einer kommunalen Einzimmerwohnung, von der Hausverwaltung belästigt und regelmäßig von der Staatssicherheitsdienst verhört, führte er das Leben eines französischen Surrealisten oder New Yorker Beatniks. Ohne einen Schatten des Grolls gegen das Schicksal. Er wusste, dass er für seine Freiheit mit etwas bezahlen musste, und dass es kein Zurück mehr gab.” Tadeusz Sobolewski

 

Über Miron Białoszewski – sein Leben, seine Stadt, seine Sprache und seine literarische Bedeutung – sprechen Tadeusz Sobolewski und Esther Kinsky.

 

Moderation: Marcin Piekoszewski.

 

Tadeusz Sobolewski, Filmkritiker und Autor. Seit 1995 arbeitet er für die Gazeta Wyborcza. Er war ein langjähriger Freund von Miron Białoszewski. 2012 erschien sein (auto)biografisches Buch “Der Mensch Miron”.

 

Esther Kinsky, Schriftstellerin und Übersetzerin. Für ihr umfangreiches Werk, das Übersetzungen aus dem Polnische, Russischen und Englischen ebenso umfasst wie Lyrik, Essays und Erzählprosa, wurde sie vielfach ausgezeichnet. Sie hat Miron Białoszewskis Erinnerungen aus dem Warschauer Aufstand zwei Mal ins Deutsche übertragen.

 

Eintritt frei. Das Gespräch findet auf Deutsch und Polnisch statt und wird simultan gedolmetscht.

 

Die Reihe “Berliner Perspektiven: Neue Polnische Bücher im Gespräch” wird gefördert von:

Berlin – Senatskanzlei Kulturelle Angelegenheiten und Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit

Organisiert von:

Trialog e.V. – Netzwerk junger Ideen und Buchbund

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