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Fünfter Kongress Polenforschung: Gerechtigkeit

Fünfter Kongress Polenforschung: Gerechtigkeit

Das Streben nach politischer und sozialer Einheit und Solidarität in Europa ist keine Selbstverständlichkeit mehr. Unter den einzelnen Staaten ebenso wie innerhalb der nationalen Gesellschaften ist die gerechte Verteilung von materiellen Ressourcen, aber auch von Lasten umstritten. Ebenso steht die ungleiche Partizipation an politischen, sozialen und kulturellen Prozessen in der Kritik.

 

Der 5. Kongress Polenforschung konzentriert sich deshalb auf das Thema Gerechtigkeit, das in einem breiteren Begriffsfeld unter anderem Gleichheit, Recht, Normen, Werte und Moral ebenso wie deren Verneinungen umfasst. In gegenwärtiger und in historischer Perspektive sollen am Beispiel Polens Vorstellungen von Gerechtigkeit sowie Praktiken ihrer Realisierung identifiziert und diskutiert werden. Dabei interessiert Polen im europäischen Vergleich und in globaler Verflechtung.

 

Fest steht, dass Gerechtigkeit eine subjektive Kategorie ist. Es gilt daher zu untersuchen, wie Gerechtigkeit jeweils definiert und inszeniert wird: Wie werden Gerechtigkeit bzw. eine gerechte Ordnung sprachlich und normativ gefasst? Welche AkteurInnen eignen sich den Diskurs über Gerechtigkeit an? Auf welche gesellschaftlichen Felder konzentrieren sie sich? Wie soll Gerechtigkeit hergestellt werden? Welche Utopien von Gerechtigkeit gibt es, und wie werden sie medial kommuniziert?

 

Je nach fachlicher Perspektive treten unterschiedliche Themen in den Blick: die Aushandlung von Recht, Normativität und das Gerichtsverfahren, das Streben nach Gleichberechtigung in politischen Bewegungen, emotionale Aspekte in der Definition von Gerechtigkeitsnormen, der unterschiedliche gesellschaftliche Status von Sprachen und Dialekten, Vorstellungen von Gerechtigkeit und Ethik in der fiktionalen Literatur, die Geschichtlichkeit von Gerechtigkeitsentwürfen etc.

 

Der Fünfte Kongress Polenforschung bietet die Gelegenheit, über die Grenzen der Fachgebiete und der deutschsprachigen Länder hinweg Kontakte zu knüpfen und zu pflegen, Projekte zu entwickeln und sich über die Situation der Polenforschung zu informieren. Er knüpft an die ersten vier Kongresse (Darmstadt 2009, Mainz 2011, Gießen 2014, Frankfurt/Oder 2017) an, an denen jeweils etwa 300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler teilgenommen haben. Ausstellungen von Verlagen und Institutionen sowie ein Begleitprogramm ergänzen den Kongress. Tagungssprache ist Deutsch, in einzelnen Sektionen auch Englisch oder Polnisch.

 

Neben den traditionell stark vertretenen geistes- und kulturwissenschaftlichen Fächern sollen in den Fünften Kongress Polenforschung verstärkt rechts- und sozialwissenschaftliche Fragestellungen einfließen. Beiträge aus diesen Fachgebieten sowie interdisziplinäre Sektionen sind deshalb besonders willkommen. Es ist aber wie auf den vergangenen Kongressen auch möglich, Vorträge bzw. Sektionen vorzuschlagen, die keinen engen Bezug zum Rahmenthema haben.

 

Vorbereitungsteam des Kongresses

Prof. Dr. Dieter Bingen (Darmstadt), Prof. Dr. Hans-Jürgen Bömelburg (Gießen),
Dr. Paulina Gulińska-Jurgiel (Halle), PD Dr. Dietlind Hüchtker (Leipzig),
Prof. Dr. Dagmara Jajeśniak-Quast (Frankfurt/O.), Prof. Dr. Yvonne Kleinmann (Halle),
PD Dr. Peter Oliver Loew (Darmstadt), Prof. Dr. Mirja Lecke (Bochum),
Prof. Dr. Ruprecht von Waldenfels (Jena), Dr. hab. Pierre-Frédéric Weber (Stettin),
Prof. Dr. Fryderyk Zoll (Krakau/Osnabrück).

 

Call for Papers / Call for Panels
Informationen unter www.polenforschung.de

 

Zum Programm

Download siehe hier

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