Der tschechische Fotograf Josef Sudek (1896–1976) dokumentierte 1945 mit seiner Großformatkamera das historische Stadtzentrum Prags und die
Trümmer, die der Zweite Weltkrieg hinterlassen hatte. Mit einem besonderen Fokus auf Kunstwerke und Denkmäler, entstand eine ungewöhnliche
Serie von fast 400 Fotografien, die sowohl dokumentarischen als auch künstlerischen Charakter haben. Die Fragmente des bombardierten Emmausklosters
bringen Sudeks Fotografien ebenso zum Vorschein wie das Altstädter Rathaus, dessen neugotischer Teil nach dem Krieg abgerissen werden musste,
oder die Einwohner Prags, wie sie ungläubig die ausgebrannten Torsi jahrhundertealter Denkmäler betrachten. Einige Aufnahmen tragen die Spannung
des Grauens in sich, das in einer surrealen Schönheit erscheint, andere wirken melancholisch-monumental.
Vierzig der bisher noch nie gezeigten Fotografien werden nun im Gerhart-Hauptmann-Haus ausgestellt. Damit begeht ein Ausstellungsprojekt
seine Premiere, das in dieser Form nach Mailand, Rom, Paris und Warschau ziehen und im Sommer 2018 in einer erweiterten Version auch in Prag zu
sehen sein wird.
Kuratiert von Katarína Mašterová, Mariana Kubištová und Vojtěch Lahoda.
In Kooperation mit: Tschechisches Zentrum Düsseldorf und Institut für Kunstgeschichte an der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik.
Sonderführungen im Rahmen der Duesseldorf Photoweekend
mit Adam Havlík (DE/ENG)
Samstag, 17.02.2018, 16:30 Uhr
Sonntag, 18.02.2018, 14:30 Uhr
Sonderöffnungszeiten:
16.02.2018, 18:00 – 21:00 Uhr
17.02.2018, 12:00 – 20:00 Uhr
18.02.2018, 12:00 – 18:00 Uhr
Eintritt frei