Wir laden Sie herzlich zu einer Lesung mit Dorota Danielewicz ein. Sie gibt in ihrem Buch ein einmaliges Zeugnis des Mutes und der Stärke der Frauen von Belarus, die für Demokratie und Gerechtigkeit in ihrer Heimat kämpfen. „Lesen, was die Nachbarn schreiben“, ist eine Veranstaltungsreihe zum 50. Jubiläum der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Berlin e. V.
Im Rahmen der interkulturellen Wochen in der Humboldt-Bibliothek Tegel wollen wir Autor*Innen vorstellen, die sich literarisch intensiv mit den brennenden Fragen der Gegenwart auseinandersetzen. In Dorota Danielewicz’s Buch „Der weiße Gesang“ erzählen belarussische Protagonistinnen der bürgerlichen Proteste im Jahr 2020, welche Hoffnungen sie vor der Wahl geleitet haben, welche einschneidenden Erfahrungen sie während der Proteste gesammelt haben und was aus ihren Träumen nach der zerschlagenen Bewegung und gestohlenen Wahl übriggeblieben ist. Auch wenn die Augen aller auf die Ukraine gerichtet sind, darf man die politischen Auseinandersetzungen in Belarus nicht vernachlässigen, denn der Frieden im Osten Europas hängt entschieden auch von der Situation in Belarus ab. Die neuesten Nachrichten bestätigen deutlich, dass in der Einschätzung der Situation im Osten Europas der Rolle von Belarus eine entscheidende Wirkung zugeschrieben werden muss.
Durch das Buch „Der weiße Gesang“ können die Geschichten der mutigen Belarussinnen, die sich für Demokratie und Recht in ihrem Land einsetzen breiterem Publikum nahegebracht werden. Die anonymen Gesichter aus der Masse der Protestierenden bekommen konkrete Namen, von ihrem Aufbegehren, ihren Zielen, ihrer Gegenwart im Exil.
Der Titel ist von der besonderen Gesangstechnik der osteuropäischen Frauen abgeleitet. Der sogenannte weiße Gesang ist eine archaische, volkstümliche Gesangstechnik der osteuropäischen Frauen, die es auf eine besondere Art ermöglicht, den Gefühlen freien Lauf zu lassen. Sie ist rein und wild – so wie die Geschichten der unerschrockenen, couragierten Belarussinnen, die in diesem Buch zu Wort kommen. Renata Morning wird diesen Gesang live vorführen.
Begrüßung und Einführung: Anita Baranowska-Koch
Dorota Danielewicz, geboren in Poznań, Polen, seit 1981 in Berlin lebend. Zweisprachige freie Publizistin, Autorin und Kulturmanagerin. Dorota Danielewicz war zehn Jahre lang Berliner Korrespondentin der polnischen Sektion bei Radio France International. Sie war Redakteurin u. Moderatorin bei Radio Multikulti (rbb), Funkhaus Europa (WDR) und Deutschlandradio Kultur. Seit 1989 organisiert und moderiert sie deutsch-polnische Literaturlesungen. Sie arbeitet mit bekannten Berliner Kulturinstitutionen zusammen. 2021 war Dorota Danielewicz Kuratorin des erfolgreichen deutsch-polnischen Literaturforums UNRAST Berlin. Zahlreiche Veröffentlichungen in deutschen und polnischen Zeitschriften und Magazinen.
Veröffentlichungen: Anthologie der polnischen Lyrik. Das Unsichtbare lieben (Gutke Verlag, 1998); Anthologie Berlin. Polnische Perspektiven, (mit dem Historiker Maciej Górny, Berlin Story Verlag, 2009); Przewodnik po duszy miasta (W.A.B., 2013) / Auf der Suche nach der Seele Berlins (Europa Verlag, 2014); „Der weisse Gesang. Die mutigen Frauen der belarussischen Revolution“ und „Droga Jana“ (Krakau 2020/„Jans Weg“ erschienen 2022 ebenfalls im Europa Verlag.
Renata Morning, polnische Vokalistin, geboren in Moskau. Ihre Mutter stammt aus Belarus. Renata lebt seit 19 Jahren in Berlin. Schon in ihrer Kindheit wurde sie von der Magie und Kraft der Musik und der Stimme fasziniert. Ihr erstes Konzert sang sie mit 11 Jahren. Bevor sie als Solosängerin aufgetreten ist, performte sie mit polnischen Stars wie Maryla Rodowicz und Ryszard Rynkowsk u. a. Sie beherrscht meisterlich den weissen Gesang.
Mit freundlicher Unterstützung des Bezirksamtes Reinickendorf, Abteilung Bildung, Sport, Kultur und FM, Fachbereich Kunst und Geschichte im Rahmen der Dezentralen Kulturarbeit und Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Eintritt: 8 €/ermäßigt 5 € (für Mitglieder der DPG Berlin gilt die Ermäßigung)
Veranstalter: Bezirksamt Reinickendorf von Berlin, Deutsch-Polnische Gesellschaft Berlin e. V.