Marek A. Cichocki stellt die traditionelle Einordnung Polens in ein Ost-West-Schema in Frage. Der Osten hat sich für Polen oft als eine zerstörerische Verheißung erwiesen, wohingegen der Westen, insbesondere Deutschland, Polen nach seinen eigenen Vorstellungen ummodeln wollte. Anders dagegen die Ausstrahlungskraft des Südens, der Polen in fruchtbarer Konfrontation mit römischen und italienischen Vorbildern mannigfach geprägt und von einem Land der „Barbaren“ zu einem Kernland der europäischen Kultur gemacht hat.
Kai-Olaf Lang, ein langjähriger, auf analytischer Ebene ebenso nüchterner wie auch scharfsinniger Beobachter der politischen Situation in Polen, wird dem auf den Grund gehen und dabei auch die gegenwärtige Dimension dieser geozivilisatorischen Überlegungen miteinbeziehen. Das Seminar wird in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Polen-Institut Darmstadt organisiert.
Marek A. Cichocki ist Philosoph, Germanist und Politikwissenschaftler. Er ist Mitbegründer der Zeitschrift Teologia Polityczna, Programmdirektor des Europazentrums in Natolin und Professor am Warschauer Collegium Civitas. Zuletzt hat er „Nord und Süd. Texte zur polnischen Geschichtskultur” veröffentlicht (Harrasowitz Verlag, Wiesbaden 2020).
Kai-Olaf Lang ist Politikwissenschaftler, Mittel- und Osteuropaexperte und Senior Fellow an der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin.
Zoom-Diskussion | Marek Cichocki und Kai-Olaf Lang | 23.03.2021, 18.00 | Registrierungslink: https://zoom.us/webinar/register/WN_2lJ8GzKpTxSvYaWnPT_XeQ