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POLENS NEUER WEG NACH DER EUROPA-WAHL

POLENS NEUER WEG NACH DER EUROPA-WAHL

Am 1. Mai vor 20 Jahren ist Polen Mitglied der Europäischen Union geworden. In den ersten Jahren war die Zustimmung zur Mitgliedschaft in der EU stetig gewachsen und belegte innerhalb der Mitgliedsländer lange Jahre einen Spitzenplatz. Ökonomisch hat das Land bis heute vom Beitritt in die EU enorm profitiert. Allerdings nach den 8 Jahren der PiS Regierung sowie nach dem Ausbruch des Krieges Russlands gegen die Ukraine beurteilen viele Polen die Mitgliedschaft in der EU weitgehend skeptisch bis negativ.
Die neue Regierung, die Koalition unter der Führung von Premierminister Donald Tusk, möchte das Land massiv umbauen, wieder näher an die EU führen und zugleich die Beziehungen mit Deutschland normalisieren. Sie plant massive Änderungen in den Frauenrechten, die Liberalisierung des Abtreibungsrechts, Reformen des Justizsystems und eine Abrechnung mit dem Erbe der PiS-Vorgängerregierung. Wie schwierig dies ist, zeigen erste Amtshandlungen im Justizwesen und bei den öffentlich-rechtlichen Medien. Zugleich ist Polen als Grenzland der Ukraine nah am Krieg und die historisch bedingten Ängste haben dazu geführt, dass Polen innerhalb der NATO zum Spitzenreiter bei den Rüstungs- und Verteidigungsausgaben aufgestiegen ist. Doch diese bedeuten auch die Kürzungen im sozialen Wesen und nicht eingelöste Wahlversprechen. Beides könnte sich mittelfristig negativ auf die Zustimmung zur Mitgliedschaft in der EU innerhalb der Bevölkerung auswirken.

Der freie Journalist Jan Opielka wird am Dienstag, den 18. Juni um 19.00 Uhr im Vortragsraum der Universitätsbibliothek (SUB), Von-Melle -Park 3, die Hintergründe der aktuellen Entwicklungen in unserem östlichen Nachbarland erläutern. Der 46-Jährige verbrachte die Hälfte seines Lebens in Deutschland, lebt und arbeitet seit 13 Jahren (erneut) in seinem Geburtsland Polen und berichtet von dort für viele deutschsprachige Medien in Print und Radio, darunter in der „Frankfurter Rundschau“, der Wochenzeitung „Freitag“, dem WDR sowie weiteren Titeln und Radiosendern in Österreich und der Schweiz.
Im Anschluss wechselt der Referent die Rolle und wird ein paar eigene Musikstücke darbieten (Gitarre und Gesang) – auf Deutsch und Polnisch.

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