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Tagung “Opa lebt in Oberschlesien – zwischen regionaler Identität und Migrationsgesellschaft”

Tagung "Opa lebt in Oberschlesien - zwischen regionaler Identität und Migrationsgesellschaft"
Tagung im HAUS SCHLESIEN in Zusammenarbeit mit dem Kulturreferat für Oberschlesien
Die Grenzregion Oberschlesien befand sich zwar bis 1945 seit Jahrhunderten innerhalb des deutschgeprägten Kulturkreises, ein Großteil ihrer Einwohner hatte jedoch – im Gegensatz zu den meisten Niederschlesiern – ebenso Bezüge zur polnischen Sprache und Kultur, aber nicht zwingend zur polnischen Nation. Nach der Westverschiebung Polens wurden viele von ihnen auch aufgrund dieser Tatsache nicht in den Westen vertrieben, sondern oftmals unter Zwang in die polnische Gesellschaft integriert. Sie ergriffen häufig die im Laufe der Zeit gegebenen Möglichkeiten, nach Deutschland auszusiedeln – oft erst nach Jahrzehnten.
Die meisten, und vor allem ihre Nachkommen, siedelten erst in den 1980er und 1990er Jahren aus Oberschlesien aus. Nach der Ankunft in der Bundesrepublik Deutschland wurden sie eingebürgert und sind seitdem offiziell deutsche Staatsangehörige. Aufgrund ihrer Herkunft und der Sprache (bzw. ihres Akzents) wurden sie von der deutschen Mehrheitsgesellschaft nicht immer als vollwertige Mitglieder derselben betrachtet, was oft zu Integrationsschwierigkeiten führte. Manche ließen ihre Heimat aber auch mental zurück und assimilierten sich in Deutschland, oft unter Verdrängung der eigenen Herkunft. Erst nach Jahren sahen sich viele Betroffene im Zusammenhang mit der Suche nach der eigenen Identität wieder mit der Frage konfrontiert: „Bin ich Deutscher, bin ich Pole, vielleicht bin ich beides zugleich, oder einfach nur Oberschlesier?“ Andere dagegen haben deutlich ausgeprägtere Vorstellungen über die eigene Identität und vertreten einen klaren nationalen Standpunkt. Die Gründe für diese unterschiedlichen Haltungen, die ebenso heterogen ausfallen wie die Beweggründe der Betroffenen, aus Oberschlesien in die Bundesrepublik Deutschland auszuwandern, sind unter anderem in der komplexen Geschichte dieser deutsch-polnischen Grenzregion zu suchen.
Das Seminar richtet sich vorrangig an (oberschlesische) Aussiedler, Spätaussiedler und deren Nachkommen sowie sämtliche Interessierte mit (familiären) Bezügen nach Oberschlesien. Die eingeladenen Wissenschaftler, Autoren und Kulturschaffenden setzen sich während der zweitägigen Veranstaltung im Rahmen von Vorträgen und Präsentationen aus unterschiedlichen (zum Teil persönlichen) Blickwickeln mit Begriffen wie Identität, Integration, Anpassung, Familie und familiäre Wurzeln auseinander. Zudem sollen die Teilnehmer selbst die Möglichkeit erhalten, ihre Erfahrungen und Erlebnisse im Dialog austauschen zu können.
Informationen und Anmeldung unter 02244 886 231 oder kultur@hausschlesien.de
Tagungspauschale
75,- € pro Teilnehmer
65,- € pro Mitglied Verein HAUS SCHLESIEN
Inklusive 2 Mahlzeiten,
Kaffeepausen und Programm
Tagungspauschale mit Übernachtung
120,- € pro Teilnehmer
110,- € pro Mitglied Verein HAUS SCHLESIEN
Inklusive 1 Übernachtung im HAUS SCHLESIEN
mit Frühstück, 2 Mahlzeiten, Kaffeepausen
und Programm
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