Seine Heimatstadt Prag hat ihn geprägt bis zuletzt, obwohl er später in aller Welt zuhause war. In Prag wurde Egon Erwin Kisch (1885–1948) schon in jungen Jahren zum berühmten »rasenden Reporter«, der den betulichen Journalismus des frühen 20. Jahrhunderts mit Hochgeschwindigkeit revolutionierte. Kisch arbeitete (nahezu) »in Echtzeit« und investigativ, war zur Berichterstattung immer persönlich vor Ort, nutzte Automobil, Flugzeug, Telefon und Telegraphie in einer Zeit, in der seine Journalistenkollegen meist noch in den Redaktionsstuben saßen und Agenturmeldungen auswerteten. Nicht von ungefähr trägt noch heute einer der wichtigsten Preise für journalistischen Nachwuchs seinen Namen. Die Lesung zeigt, dass Kisch nicht nur rasant, sondern auch mit Humor und stets auf hohem literarischen Niveau schrieb. Lesung mit Dr. Katja Schlenker und Prof. Dr. Winfrid Halder.
In Kooperation mit: Literaturbür