Die Ausstellung stellt in bildlicher und textlicher Form die Annäherung Polens an die Bundesrepublik Deutschland und umgekehrt sowie die angestrebte und inzwischen zum großen Teil realisierte und gelebte Normalität der deutsch polnischen Beziehungen seit Unterzeichnung des Warschauer Vertrags im Jahr 1970 dar.
Die Ausstellung kann vom 13. Juni bis 30. Juni 2022 jeweils von Montag bis Freitag von 8.00 Uhr bis 17.00 Uhr besichtigt werden.
Als Bundeskanzler Willy Brandt an einem grauen Dezembertag des Jahres 1970 nach Warschau reiste, begann eine neue Zeit – symbolisch durch seinen Kniefall vor dem Denkmal für die Helden des Ghettos, und faktisch durch die Unterzeichnung des Warschauer Vertrags. Es folgten Jahre der vorsichtigen Annäherung, des beginnenden Brückenbaus zwischen zwei Staaten, die sich seit dem Krieg nur wenig kennengelernt hatten: Die Gesellschaften lernten sich zu vertragen.
Als Karl Dedecius im Jahre 1980 die Tür zum Haus Olbrich öffnete, einer Jugendstilvilla auf der Darmstädter Mathildenhöhe, um sein neues Reich in Besitz zu nehmen, das Deutsche Polen-Institut, begann eine neue Zeit. Zum ersten Mal bewies ein deutscher Staat durch die auf Dauer angelegte Gründung eines Instituts, dass es ihm mit der Annäherung mit Polen ernst ist. Die Vermittlungsarbeit, die Dedecius und sein Team seit 1980 leisteten, hat einen gleichermaßen symbolischen wie faktischen Wert und bringt beide Gesellschaften Schritt um Schritt einander näher.
In unserer Ausstellung zeichnen wir die beiden Zeitspannen nach – 50 Jahre seit Kniefall und Verträgen, 40 Jahre seit der Gründung des DPI. Ein halbes Jahrhundert für den deutsch-polnischen Dialog. Sozusagen »vom Vertrag zum Vertragen«.