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Wilder Bruder der Demokratie? 100 Jahre Kampf um das »Selbstbestimmungsrecht« vom Sudetenland (1918/19) bis nach Katalonien (2018)

Wilder Bruder der Demokratie? 100 Jahre Kampf um das »Selbstbestimmungsrecht« vom Sudetenland (1918/19) bis nach Katalonien (2018)

Vortrag und Gespräch mit Prof. Dr. Manfred Kittel

Schon im 17. Jahrhundert als Völkerrechtsgrundsatz formuliert, erlangte das Selbstbestimmungsrecht der Völker erst mit dem Ausgang des Ersten Weltkriegs in Europa überragende Bedeutung für die praktische Politik. Insbesondere US-Präsident Thomas Woodrow Wilson hatte dieses Recht in seinen berühmten »14 Punkten« von 1918 zu einer der Grundlagen der Neuordnung der staatlichen Grenzen in Europa erklärt. Dementsprechend große Erwartungen knüpften sich in vielen Regionen Europas daran, nicht zuletzt in denen, welche zuvor zur jetzt aufgelösten, multiethnisch geprägten Habsburgermonarchie gehört hatten. Viele Deutsche etwa in Böhmen und Mähren hofften darauf, sich künftig einem deutschen Staatswesen anschließen zu können. In Wirklichkeit indes wurden sie eine der nationalen Minderheiten in der tschechisch dominierten neu gegründeten Tschechoslowakei.

 

Auch nachdem der hohe völkerrechtliche Rang des Selbstbestimmungsrechtes der Völker 1945 in der Charta der Vereinten Nationen bekräftigt worden war, knüpften sich an dessen Umsetzung eine Vielzahl komplizierter, zum Teil schier unauflösbarer Konflikte – dies dauert bis heute an. In der unverändert schwelenden innerspanischen Auseinandersetzung um die staatliche Zukunft Kataloniens etwa sind das Selbstbestimmungsrecht und dessen konkrete Auslegung Kern der Auseinandersetzungen – freilich keineswegs nur dort.

 

Der Historiker Manfred Kittel setzt sich kritisch mit Geschichte und Gegenwart des Selbstbestimmungsrechtes der Völker auseinander.

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