Neue Dauerausstellung
Am vierten Geburtstag des Pilecki-Instituts Berlin laden wir Sie herzlich zur Eröffnung unserer neuen Dauerausstellung: „Witold Pilecki. Im Widerstand gegen Hitler und Stalin“ ein. Zwei Jahre lang haben wir an ihr intensiv gewerkelt und die vielen Besucherinnen und Besucher unserer vorherigen Pilecki-Ausstellung aus ganz Deutschland um Feedback gebeten, um dieses dann in die Arbeit an ihrer neuen Fassung mit einfließen zu lassen.
Ausstellungseröffnung 26.09, 17 Uhr | Pariser Platz 4A, 10117 Berlin | Anmeldung: https://forms.gle/qNAyKpCKtefWCEou7
Witold Pilecki, unser Namenspatron, ist der einzige bekannte Mensch, welcher freiwillig nach Auschwitz ging. Anhand seiner Biographie erzählt unsere neue Ausstellung dabei nicht nur über sein Leben, sondern wirft auch einen neuen Blick auf die Geschichte des polnischen Untergrundstaats. In Witold Pileckis Lebensgeschichte spiegeln sich gleich mehrere Dimensionen der polnischen Erfahrung mit dem 20. Jahrhundert wider: Als Opfer zweier totalitärer Regime, als Epizentrum des Widerstands gegen się und als ein Land, welches kollektiv Zeugnis ablegte. Witold Pileckis Leben war dem Kampf für ein freies Polen und gegen die zwei Großtotalitarismen des 20. Jahrhunderts gewidmet. Wir freuen uns, in unserer neuen Dauerausstellung diese einzigartige, packende Lebensgeschichte vor dem Hintergrund des 20. Jahrhunderts zu präsentieren.
Der Überfall der deutschen Wehrmacht auf Polen 1939 ändert alles. Witold Pilecki ist 38 Jahre alt, als der Zweite Weltkrieg beginnt. Der ehemals im polnisch-bolschewistischen Krieg kämpfende Soldat gibt sein geordnetes Leben als Ehemann, Vater und Gutsbesitzer auf und begibt sich auf eine außergewöhnlich waghalsige Mission. Wie in Hollywood, nur echt: Er lässt sich verhaften und nach Auschwitz bringen, wo er eine Widerstandsbewegung organisiert und die Weltöffentlichkeit über NS-Verbrechen informiert. Nach erfolgreicher Flucht beteiligt er sich am Warschauer Aufstand gegen das deutsche NS-Besatzungsregime. Im Jahre 1948 wurde er vom kommunistischen Regime in Polen hingerichtet, seine Leiche wurde nie gefunden.
Anders als in Westeuropa führt der Sieg über Hitler in Mittel- und Osteuropa nicht zu Demokratie, Wohlstand und Sicherheit, sondern ebnet von außen oktroyierten sowjetisch-kommunistischen Diktaturen den Weg. Witold Pileckis Kampf um ein freies Polen richtet sich nun gegen ein kommunistisches, von der Sowjetunion installiertes Regime. Klarsichtig erkennt er den verbrecherischen Charakter der nationalsozialistischen und der kommunistischen Ideologie. Der Mut und die Entschlossenheit, mit welchen er sich den beiden Großtotalitarismen des 20. Jahrhunderts widersetzte, inspirieren auch heute noch und regen zum Nachdenken über den Wert und die Fragilität der Freiheit an.