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„Zweierlei Maß. Lastenausgleich in der BRD im Schatten der Treuhandstelle Ost“

„Zweierlei Maß. Lastenausgleich in der BRD im Schatten der Treuhandstelle Ost“

Der hohe Preis des gesellschaftlichen Friedens in der frühen Bundesrepublik

Dr. Töller zeigt in ihrem Buch, dass Entschädigungszahlungen auch an jene ausgezahlt wurden, die in der NS-Zeit jüdische und polnische Eigentümer enteignet haben

Wir sprechen mit Dr. Töller am Mittwoch!

„Zweierlei Maß. Lastenausgleich in der BRD im Schatten der Treuhandstelle Ost“

27.11, 18.00 | Pariser Platz 4A, 10117 Berlin | Anmeldung: https://forms.gle/V26NGr4jxzcakoda6

Zu Gast sind die Autorin des Buchs, Dr. Ursula Töller, und Rafał Ruciński, Leiter der Archivabteilung des Pilecki-Instituts Berlin.

Das Werk untersucht die bislang wenig beachteten Schattenseiten des Lastenausgleichsgesetzes (LAG) von 1952, das nach dem Zweiten Weltkrieg in der Bundesrepublik eingeführt wurde, um die Kriegsfolgen abzumildern. Während das Gesetz die soziale Stabilität förderte, ermöglichte es zugleich auch Entschädigungszahlungen an jene, die während des NS-Regimes durch die Enteignung polnischer und jüdischer Eigentümer profitiert hatten. „Die Schattenseiten des Lastenausgleichs sind bislang kaum diskutiert worden“, schreibt Prof. Dr. Frank Bajohr im Vorwort und verweist darauf, dass diese Vorgänge nicht die Ausnahme, sondern „die Spitze eines Eisbergs“ darstellen.

Dr. Ursula Töller beleuchtet am Beispiel einer Kleinstadt in Danzig-Westpreußen die Verknüpfung von wirtschaftlichen Interessen mit rassenideologischen Zielen und dokumentiert die ungleiche Behandlung von NS-Profiteuren und Holocaust-Überlebenden in den Entschädigungsverfahren.

Ihr wichtiges Buch erschließt weiße Flecken der NS-Forschung und der Nachkriegsgeschichte: Es zeigt, wie die Haupttreuhandstelle Ost eine zentrale Rolle in der Beschlagnahmung und Verwertung polnischer Besitztümer spielte. Diese Enteignungen waren eng mit der Vertreibung der polnischen Bevölkerung verbunden. Sie fragt kritisch: „Wer profitierte von diesen systematischen Enteignungen, und wie legitimierten spätere Lastenausgleichsverfahren die unter Zwang erworbenen Vermögenswerte?“.

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