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Diskussion: Feministische Proteste in Polen

Seit der Verschärfung des polnischen Abtreibungsrechts im Herbst 2020 durch ein Verfassungsgerichtsurteil haben fast eine halbe Millionen Pol*innen dagegen demonstriert. Kein anderes Thema hat in den vergangenen Jahren so viele Menschen in Polen auf die Straße gebracht. Bereits 2016 starteten die dezentral von feministischen Netzwerken organisierten Proteste. Das Besondere ist, dass auch Kleinstädte und der ländliche Raum aktiv dabei sind. Es geht den Protestierenden jedoch nicht um das körperliche Selbstbestimmungsrecht allein, sondern auch um viele damit verbundene Themen: Die Unabhängigkeit der Justiz, freie Medien, der Einfluss der Kirche, die Gesundheitsversorgung, Bildungspolitik und Diskriminierung von LGBTQIA*-Personen. Trotz landes- und europaweiten Wellen der Solidarität bleibt die Lage für ungewollt Schwangere in Polen prekär. Häufig ist die einzige Möglichkeit, einen legalen Schwangerschaftsabbruch durchführen zu lassen, dies mit Unterstützung von Aktivist*innen in europäischen Nachbarländern zu tun.

Was ist das Besondere an den Protesten in Polen? Welche weiteren Auswirkungen hat die Pandemie auf das körperliche Selbstbestimmungsrecht in Polen? Und wie ist das Verhältnis von Frauenrechten und Rechtsstaatlichkeit in Polen zu bewerten, nachdem im März 2021 die EU-Kommission eine Klage vor dem Europäischen Gerichtshof zur Justizreform in Polen angekündigt hat?

Diese und weiteren Fragen möchten wir im Gespräch vertiefen mit Maria Anna Owczarz und Urszula Bertin als Vertreter*innen des feministischen Kollektivs Ciocia Basia (dt. „Tante Barbara”) aus Berlin, dem Politikwissenschaftler Dr. Piotr Kocyba von der Technischen Universität Chemnitz sowie der Europaabgeordneten Terry Reintke (Fraktion Die Grünen/EFA), die im Ausschuss für bürgerliche Freiheiten, Justiz und Inneres u.a. zum Bericht über die Rechtsstaatlichkeit in Polen gearbeitet hat. Es moderiert Magda Wlostowska von der Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen.

Die Online-Podiumsdiskussion wird veranstaltet von der Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen, der Landeszentrale für politische Bildung Bremen und dem EuropaPunkt Bremen.

Bitte registrieren Sie sich unter: https://zoom.us/webinar/register/WN_EqS0CxsoSmidh-dsCHXt7g

Sie erhalten dann einen Link zur der Online-Veranstaltung. In der Chatfunktion haben Sie die Möglichkeit, Fragen an die Referent*innen zu stellen.

Hinweis: Im Rahmen des CINEMA EUROPA Online-Filmfestivals zeigt der EuropaPunkt Bremen vom 3. bis zum 11. Mai den themenbezogenen Kurzfilm „The battle for our voices”

Veranstalter: Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen

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