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Polnische Plakatkust im Stalinismus

Polnische Plakatkust im Stalinismus

Zwischen Widerstand und Autonomie: Polnische Plakatkust im sozialistischen Realismus 1944-1954 

Vortrag von Katarzyna Matul und anschließendes Gespräch mit Mateusz Fałkowski

18.04, 18.00 | Pariser Platz 4A, 10117 Berlin | Anmeldung: https://forms.gle/WxtbEU59NL13XKs3A

Die polnische Plakatkunst stieß nach dem Zweiten Weltkrieg auf sehr besondere politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedingungen. Gleichwohl konnten polnische Plakatkünstler selbst in der stalinistischen Ära und dem von den kommunistischen Machthabern aufgezwungenen sozialistischen Realismus, auf diskrete Art und Weise Inspirationen aus der westlichen Kunst aufgreifen und in ihr Schaffen einfließen lassen. So kam es, dass die polnische Plakatkunst selbst in diesen restriktiven Verhältnissen modernen Trends folgen konnte.

Kurz vor Kriegsende dominierten Diskussionen rund um den problematischen Begriff des “Realismus” –   mit dem erneuten sowjetischen Einmarsch wurden der polnischen Gesellschaft neue ästhetische Normen auferlegt, deren narrativer Charakter im krassen Widerspruch stand zu den gängigen Grafikgenres im Zwischenkriegspolen. In der zweiten Hälfte der 40er Jahre wurde eine neue Art der Plakatkunst propagiert, die sich im Geiste des Kalten Krieges  der westlichen kommerziellen Kunst entgegenstellte.

1949 war dann das Geburtsjahr des sozialistischen Realismus – Künstler sollten sich fortan vorgegebenen, zugleich höchst unpräzisen, Ästhetik- und Kunstnormen unterwerfen, die ihnen zudem, im Sinne einer Kunst für die „arbeitenden Massen“, den Abschied vom eigenen „Ich“ nahelegten.

Dr Katarzyna Matul, die u.a. die Monografie „De la résistance à l’autonomie, L’affiche polonaise face au réalisme socialiste, 1944-1954“ verfasst hat, wird bei ihrem im Vortrag im Pilecki-Institut die komplizierte und facettenreiche Beziehung zwischen Kunst und Politik im Stalinismus beleuchten.


Dr. Katarzyna Matul ist die Autorin zahlreicher Artikel, die Themenbereiche wie Kunstgeschichte, Sozialgeschichte der Kunst und Grafikdesign umfassen. Die Monografie „De la résistance à l’autonomie, L’affiche polonaise face au réalisme socialiste, 1944-1954″ entspringt ihrer Doktorarbeit an der Universität Lausanne. Nach ihrem Abschluss in Kunstgeschichte an der Universität Warschau war Katarzyna Matul zudem als Kuratorin der internationalen Plakatsammlung am Plakatmuseum in Warschau und als Kuratorin der Internationalen Plakatbiennale in Warschau tätig. Im Jahr 2015 veröffentlichte sie ein Buch über die Entstehung der Internationalen Plakatbiennale in Warschau, das vom polnischen Universitätsverlag Universitas herausgebracht wurde.

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