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Das universelle Erbe der Danziger Werft

Das historische Gelände der Danziger Werft ist eines der wichtigsten Denkmäler in Polen und Europa. 2014 auf Initiative des Europäischen Solidarność-Zentrums (ECS) wurden der Solidarność-Platz mit dem Denkmal für die gefallenen Werftarbeiter, das Tor Nr. 2 der Danziger Leninwerft, die ehemalige BHP-Halle und der Sitz des ECS unter dem Motto „Historisches Werftgelände in Danzig“ in die Liste des „Europäischen Kulturerbe-Siegels“ (European Heritage Label) aufgenommen. Das ist ein Programm der Europäischen Kommission, welches Schlüsselorte der Demokratiegeschichte auf unserem Kontinent fördert.

Das Danziger Werftgelände ist die Geburtsstätte der modernen polnischen Demokratie und der Bürgerbewegung Solidarność. Die Bewegung hatte die einzige demokratische Massenorganisation im Sowjetblock geschaffen und löste eine Revolution aus, die zu einer grundlegenden Umgestaltung der politischen Landkarte des Kontinents führte. Das Ministerium für Kultur und Nationales Erbe hat gemeinsam mit der Stadt Danzig im Jahr 2020 offizielle Schritte eingeleitet, um die historischen Bereiche der Danziger Werft in die Liste des UNESCO-Welterbes (World Heritage List) aufzunehmen. Im Zuge dessen sollte die universelle Dimension des Erbes der Solidarność-Revolution herausgestellt werden. Diese Initiative ist eine gute Gelegenheit, aus heutiger Sicht über die Bedeutung der Werft und der Solidarność-Revolution für die Weltgeschichte nachzudenken.

Die Werft als politische Agora

Basil Kerski: Das historische Erbe der Danziger Werft
Kräne auf der Danziger Werft

Im August 1980 fand in Danzig einer der größten antikommunistischen Streiks in der Geschichte nicht nur Polens, sondern ganz Europas statt. Dieser erste Protest hatte den Anschein, als ob es eine spontane Reaktion auf die Entlassung von Anna Walentynowicz, einer Kranführerin wäre. In Wirklichkeit wurde von den oppositionellen Freien Gewerkschaften, die seit 1978 aktiv waren, sorgfältig vorbereitet. Der Streik war das Ergebnis eines sehr langen Prozesses, welches mindestens ein Jahrzehnt, seit dem blutigen Aufstand an der Küste im Dezember 1970 dauerte. Ein Jahrzehnt der Überlegungen darüber, wie die Freiheitsrechte der Menschen ausgeweitet werden können. Die antikommunistische Opposition war sich dessen bewusst, dass der Wandel in Polen nur dann erfolgreich sein wird, wenn er das gesamte kommunistische System in Europa einbeziehen würde und wenn die Idee der individuellen Freiheit und der Achtung der Menschenrechte auch für die internationale Politik essentiell sein würde.

Allen Unterstützungserklärungen für die Freiheitsbewegungen zum Trotz konzentrierten sich die meisten Politiker und Medien im Westen in einer Zeit, in der Europa geteilt war, darauf, die Stabilität der gesamten Nachkriegsordnung aufrechtzuerhalten. Kaum jemand war an unerwarteten revolutionären Veränderungen interessiert. Der Westen fürchtete unkontrollierte Reaktionen, die zu einem internationalen Konflikt hätten führen können. Hinzu kam, dass die Vorreiter des Freiheitskampfes im Sowjetblock in den 1970er Jahren im Westen noch nicht bekannt oder erkennbar und in keiner Weise in die internationalen politischen Kommunikationsstrukturen eingebunden waren. Doch ungeachtet der Isolation, Grenzen und Repressionen bauten die antikommunistischen Oppositionsbewegungen ein internationales Netz der Zusammenarbeit sowohl innerhalb des Ostblocks als auch zwischen Ost und West auf. Es war ein Versuch, eine internationale, politisch pluralistische Realität zu schaffen, es war ein Bündnis von Bürgern zur Verteidigung der Menschenrechte.

Der Streik vom August 1980 sowie die Verhandlungen zwischen dem Überbetrieblichen Streikkomitee und der kommunistischen Staatsführung verwandelten die Danziger Werft in eine politische Agora von europäischer Bedeutung. Die Solidarność wurde 1980 auf der Danziger Werft geboren; 1988 forderte sie das politische System nochmals mit Streiks auf der Werft heraus. Obzwar die Streiks vom Mai und August 1988 nicht so spektakulär waren wie die vom Sommer 1980, leiteten sie dennoch eine neue Phase der Solidarność-Revolution ein. In dieser letzten Phase wurde versucht, den Dialog mit den Machthabern wiederherzustellen, ein Wandel durch Annäherung zu wagen. Die Streiks von 1988 zwangen beide Konfliktparteien zu Gesprächen am Runden Tisch, die anschließend zum Vorbild für die friedlichen Revolutionen in Mitteleuropa 1989 wurden. Die Kommunisten stimmten den Gesprächen zu, da sie in dem Dialog eine Möglichkeit zur Machterhaltung sahen. Das Ergebnis der Vereinbarungen war jedoch anders als sie dachten: Es beschleunigte den Niedergang der kommunistischen Macht.

Bei den ersten halbfreien Wahlen im Juni 1989 holte die Solidarność-Mannschaft einen großen Sieg. Die Danziger Werft wurde im Frühjahr 1989 erneut zu einem symbolischen Ort für die Anführer der demokratischen Opposition: Bei der Vorbereitung der Solidarność-Wahlkampagne lud Andrzej Wajda die Solidarność-Kandidaten aus ganz Polen auf die Werft ein, damit sie sich mit Lech Wałęsa an der Wiege der polnischen Revolution fotografieren lassen. Daraufhin wurden Plakate mit dem Friedensnobelpreisträger und den Anführern der Solidarność zum Symbol der demokratischen Wiedergeburt Polens.

„Fabrik der Solidarität“

Zygmunt Bauman hat treffend festgestellt, dass der Begriff „Solidarität“ im 19. und 20. Jahrhundert Einfluss auf die Ausgestaltung solidarischer Haltungen spielte. In unserer heutigen, individualisierten Konsumgesellschaft suche die Idee der Solidarität aber noch nach ihrem „Körper“, schrieb Bauman.

Die historische Werft in Danzig war ein Betrieb, in dem alle für den Schiffbau relevanten Kompetenzen und Qualifikationen zusammengekommen waren. Entwicklung, Planung und Produktion wurden also an einem Ort durchgeführt. In dem heutigen internationalen System der Arbeitsteilung ist eine solche Konzentration der gesamten Industrieproduktion an einem Ort nur noch selten. Um einen langen Produktionsprozess zu bewerkstelligen, waren eine komplexe Infrastruktur und eine Menge unterschiedlicher menschlicher Kompetenzen an einem Standort erforderlich. Die Werft war eine Stadt in der Stadt: neben ihrer Produktionsinfrastruktur war sie auch eine Bildungs-, Sozial- und Gesundheitseinrichtung. Menschen aus sehr unterschiedlichen Welten, mit verschiedenen kulturellen Hintergründen, Träumen und persönlichen Ambitionen mussten lernen, bei dem hochkomplexen Prozess des Schiffbaus zusammenzuarbeiten. Durch die gemeinsame Arbeit entstand ein Gefühl des Respekts und des Zusammenhalts über die eigene soziale Gruppe hinaus.

Die Werft als eine große Fabrik der Solidarität gab den Menschen Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung. Diese Chance zog junge Menschen aus ganz Polen an. Auf der Werft konnten sie neue Qualifikationen, neue Erfahrungen und eine neue soziale Identität erwerben. Ein gutes Beispiel dafür ist die Biografie von Lech Wałęsa, der als junger Arbeiter (er war damals 24 Jahre alt) 1967 nach Danzig kam, in der Hoffnung, die Provinz hinter sich zu lassen. Er kannte in der Großstadt niemanden, also ging er, wie viele andere junge Menschen praktisch ohne Schulbildung, auf die Werft. Diese war dann für sie nicht nur ein Arbeitsplatz, sondern ein Ort, an dem sie ein neues soziales und politisches Bewusstsein aufbauten.

Man sollte nicht vergessen: Die Danziger Werft wurde zu einer Fabrik der Solidarität auch wegen der schlechten Arbeitsbedingungen, der Kluft zwischen der kommunistischen Propaganda und den tatsächlichen Arbeitsbedingungen der Werftarbeiter, was zahlreiche Proteste hervorbrachte. Heute würdigen wir zu Recht die Modernisierung der Werft, wir bewundern die hier entworfenen und gebauten Schiffe. Nichtdestotrotz basierte die Produktion der Danziger Leninwerft auf ständiger Improvisation, da die von oben nach unten gesteuerte kommunistische Wirtschaft permanente Knappheit erzeugte. Alltäglich waren erschreckende Ignoranz, Nachlässigkeit bei der Qualität und Sicherheit am Arbeitsplatz. Es kam zu Unfällen, die Sicherheitsbedingungen und der Gesundheitsschutz waren schlecht, und die Werftarbeiter litten unter Berufskrankheiten. Der Konflikt zwischen den Werftarbeitern und der Werftleitung gehörte zur Realität des real existierenden Sozialismus.

Die Werft stellte zudem einen großen Organismus dar und der bereitete der Obrigkeit Sorgen. Sie baute zwar das Überwachungsnetz ständig aus, dennoch war sie nicht wirklich in der Lage, eine so große Arbeitermasse zu kontrollieren. Und ebenjene Menschenmasse hat ihr Gespür für Würde und Stolz durch das gemeinsame Ziel der Arbeit, die Geburt eines Schiffes geschärft. Dieses besondere Erzeugnis verlieh den Werftarbeitern eine Identität, was die Bande zwischen ihnen stärkte und eine gewisse Autonomie, ein Gemeinschaftsgefühl unabhängig von Autoritäten und jeglicher Form von Macht schuf. Ihre Erfahrungen aus dem Scheitern des Realsozialismus und ihr Selbstwertgefühl ließen den Wunsch der Werftarbeiter zu einer fundamentalen Änderung des wirtschaftlichen und politischen Systems der Volksrepublik Polen wachsen.

Zentrum der friedlichen Solidarność-Revolution

Ich habe den Eindruck, als ob die polnische Erinnerungskultur in den letzten Jahren den bewaffneten Kampf für Freiheit und Unabhängigkeit stärker betont hätte als den friedlichen Einsatz. In den 1970er und 1980er Jahren waren diejenigen Polen, die gegen den Kommunismus kämpften, davon überzeugt, nur durch friedliches Handeln könnte ein dauerhafter und positiver politischer Wandel vollzogen werden. Es war die Ansicht nicht nur der jüngeren Generation, die den blutigen Aufstand von 1970 und die Folgen der Breschnew-Doktrin erlebt hatte, sondern ebenfalls der älteren, welche die Hölle des Krieges durchleben musste.

Die Solidarność-Bewegung mit ihren zehn Millionen Mitgliedern wählte den schwierigen, doch letztendlich sehr wirksamen Weg der „Refolution“ (Reform und Revolution), wie der britische Historiker Timothy Garton Ash jene Strategie nannte. Die Solidarność entschied sich für einen fundamentalen Systemwechsel durch Reformen, Schritt für Schritt. Zu Beginn wurde das Machtmonopol der Kommunisten nicht vollständig infrage gestellt, allerdings wurde an ihrem Alleinanspruch an die Vertretung der arbeitenden Bevölkerung gerüttelt, indem die Unabhängige Selbstverwaltungsgewerkschaft „Solidarność“ gegründet wurde.

Zudem sei es an die moralische Delegitimierung der autoritären Herrschaft mittels friedlichen Widerstands erinnert. In der Auseinandersetzung mit der friedlich kämpfenden Opposition war es für die kommunistischen Machthaber schwierig, die Anwendung von Gewalt zu rechtfertigen. Letztendlich sah die Polnische Vereinigte Arbeiterpartei (PZPR) im Dezember 1981 keinen anderen Weg mehr zum Machterhalt als die Gewaltanwendung. Doch vor dem Hintergrund der friedlichen sozialpolitischen Bewegung war diese Entscheidung ein Pyrrhussieg und bedeutete den endgültigen Verlust der Glaubwürdigkeit des Realsozialismus. Indem sie Tausende Solidarność-Aktivisten inhaftieren und Zehntausende Arbeiter kündigen ließ, bestärkte die kommunistische Staatsmacht den Mythos der Solidarność und verlieh ihm eine neue moralische Legitimität. Unter dem Kriegsrecht beschloss die Solidarność, eine gewaltfreie Bewegung zu bleiben, trotz der von den kommunistischen Herrschern ausgeübten Gewalt. Das ist ein sehr wichtiger Teil ihres universellen Erbes.

Eine gewaltfreie Bewegung ruft in der Weltöffentlichkeit mehr Sympathie und Solidarität hervor. Aufstände und bewaffnete Unabhängigkeitskämpfe ziehen nur eine Zeit die Aufmerksamkeit auf sich, wecken indessen Sorge und immer wieder Ängste vor einer Eskalation des Konflikts. Im Endeffekt führt das oft dazu, dass der Wille, direkte Hilfe zu leisten, schwindet. Der friedliche Charakter der Solidarność-Bewegung faszinierte die Welt und sorgte für ununterbrochenes Interesse und Solidaritätsaktionen mit der polnischen Revolution.

Die Solidarność wollte grundlegenden Wandel und den Schutz der Menschenrechte, aber dank ihrer vernünftigen Strategie der schrittweisen Reformen kam sie auch dem Sicherheitsgefühl der Weltgemeinschaft nach. Infolge ihrer Strategie, ihrer Pluralität und der Tatsache, dass sie die Frage der Menschenrechte mit der polnischen Unabhängigkeit verband, ermöglichte die Solidarność breiten Teilen der Gesellschaft in der ganzen Welt, sich mit ihr zu identifizieren und die Aufmerksamkeit nachhaltig auf ihren Kampf zu lenken. Dadurch schlossen sich in vielen Ländern der Welt Politiker, Gewerkschafter, Journalisten und Intellektuelle verschiedener politischer Richtungen, von den linken bis zu den rechten Parteien, in Solidarität mit der Solidarność zusammen. Die Solidarność hat einerseits Millionen von Polen zusammengeführt und organisiert, andererseits die ideologische und emotionale Distanz zwischen den Bürgern der demokratischen Welt verringert.

Der Politologe Aleksander Smolar bezeichnete die Solidarność als „Anti-Revolution“, eine Revolution ohne den Ehrgeiz, eine Utopie zu verwirklichen. Seine Theorie basiert auf den von György Konrád in den 1980er Jahren eingeführten Begriff der „Antipolitik“, mit dem Konrád die politische Kultur der mitteleuropäischen Oppositionellen definierte. Auf diese Weise charakterisierte der ungarische Schriftsteller die autonome Oppositionskraft, die gegen die kommunistische Herrschaft kämpfte. Sie wollte und sie musste nicht an die Macht kommen, weil sie aufgrund ihrer moralischen sowie kulturellen Autorität schon genug Macht hatte. Smolar hingegen wollte mit seinem Begriff „Anti-Revolution“ die auf eine Kritik der Utopie und des Totalitarismus ausgerichteten Bestrebungen der Solidarność beschreiben und damit die universelle Bedeutung der polnischen Revolution hervorheben.

Nach Erfahrungen von Totalitarismen des 20. Jahrhunderts zeigte sich die Solidarność-Führung gegenüber jeglichen Utopien und Erlösungsversprechen abgeneigt. Die polnische Freiheitsbewegung distanzierte sich von der romantischen Wahrnehmung der russischen und französischen Revolution. Sie tat dies bewusst, indem sie auf Parolen über Hoffnung auf Erlösung durch Geschichte, Politik und Staat verzichtete. Die polnischen Revolutionäre lehnten vor allem die Sprache der Gewalt ab.

Die Solidarność war eine ethische Revolution, deren Anspruch es war, nicht nur die Machtverhältnisse zu verändern, sondern vor allem die Bürger. Die Bedeutsamkeit der Solidarność-Ethik wurde von dem Publizisten Edwin Bendyk in Anlehnung an den Krakauer Theologen Józef Tischner treffend beschrieben: „Wenn sich die Beziehungen zwischen den Menschen ändern, müsste sich auch die Macht ändern. Wenn wir die soziale Kommunikation auf der Grundlage des Paradigmas von Wahrheit und Gerechtigkeit, das heißt von persönlichen Beziehungen, und nicht auf der Grundlage des Kollektivismus neu aufbauen, dann werden die Machthaber eben keine Wahl haben. Der König wird entdecken, dass er nackt ist, er wird sich entweder ändern oder verschwinden.“

Die Topografie der Stadt

Wenn ich von der Aussichtsplattform des Europäischen Solidarność-Zentrums auf Danzig schaue, überlege ich oft, inwieweit die Topografie der Stadt den Lauf der Geschichte beeinflusst hat. Das Gelände der historischen Danziger Werft befindet sich mitten im Zentrum der Stadt. Zu Fuß gelangt man in wenigen Minuten vom Hauptbahnhof zum Solidarność-Platz. Für eine mitteleuropäische Stadt ist das eine ziemlich ungewöhnliche Topografie: Im Zentrum einer 1000-jährigen Metropole liegt ein Industriegebiet. Das historische Zentrum von Danzig und die Werft überschneiden sich, beeinflussten und beeinflussen sich immer noch gegenseitig.

In historischen Metropolen ist das eine selten anzutreffende Lage. Industrielle Zentren wurden früher eher in städtischen Randgebieten angesiedelt. Mit Sicherheit hat die Nähe zwischen der Werft und dem Stadtzentrum zur Entstehung der Danziger Agora auf dem Gelände der Danziger Werft beigetragen. Diese Nähe ist einzigartig, eine Chance für die Weiterentwicklung, aber auch eine große Herausforderung, die Relevanz dieses Stadtteils für die Kultur Polens und Europas zu bewahren.

Das historische Werftgelände wird schon seit zwei Jahrzehnten nicht mehr industriell genutzt. Obschon der Schiffbau in Danzig weiter bestehen bleibt, ist die Industrie heute weiter vom Zentrum entfernt. Seit Jahren planen Bauträger, die das Grundstück von der Danziger Werft gekauft haben, den Bau von Büro-, Wohn- und Dienstleistungsgebäuden auf dem historischen Gelände. Seit zwei Jahrzehnten zieht die Gegend vor allem Künstler und junge Menschen an, die in Danzig nach unkonventionellen und inspirierenden Orten suchen. Dass der universelle Wert des ehemaligen Werftgeländes sichtbar wurde, ist der Initiative von Künstlerinnen, Künstlern und Kuratoren wie Grzegorz Klaman, Aneta Szylak, Michał Szlaga und Iwona Zając zu verdanken. Und die alternative Musikszene in der Elektryków-Straße hat die Werfthallen zu einem besonders wichtigen Ort für die Kultur in Danzig gemacht.

Gegenwärtig wird die Geschichte der Solidarność und der Danziger Werft durch einige Dauerausstellungen dokumentiert: in der historischen BHP-Halle, die der Gewerkschaft Solidarność gehört, und im Europäischen Solidarność-Zentrum. Mit der Renovierung der BHP-Halle hat die Gewerkschaft einen der wichtigsten Orte der polnischen Geschichte gesichert. Das Gebäude des Europäischen Solidarność-Zentrums hat die Ausstrahlungskraft wichtiger historischer Denkmäler miteinander vereint und verstärkt: des Tores Nr. 2, des Denkmals für die gefallenen Werftarbeiter, der BHP-Halle und des historischen Werftverwaltungsgebäudes.

Das ECS hat zudem die Geschichte mit der Zukunft verbunden. Es ist ein Ort der historischen Bildung und der Begegnung von Bürgerinnen und Bürgern, die die Sorge um die Entwicklung der Demokratie zusammenbringt. Die ECS-Mannschaft sorgt für die Kontinuität der Erinnerung und dafür, dass die Achtung der allgemeinen Menschenrechte weiterhin als Fundament der politischen Gemeinschaft der Polen und Europäer gilt. Dank des öffentlichen Auftrags des Europäischen Solidarność-Zentrums spielt das (Post-)Werftviertel von Danzig wieder die Rolle einer modernen Agora.

Basil Kerski

Basil Kerski

Basil Kerski ist Direktor des Europäischen Solidarność-Zentrums in Danzig, Chefredakteur des zweisprachigen Deutsch-Polnischen Magazins DIALOG und Vorstandsmitglied des polnischen PEN-Clubs. Er lebt in Danzig und Berlin.

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